Kirchengebäude und -räume, die von mehreren Konfessionen genutzt werden, gab es in der Schweiz schon seit der Reformation, etwa im Thurgau oder in Glarus. Man spricht hierbei von sogenannten Simultankirchen. Bei ihnen handelte es sich in der Regel nicht um gemeinsame Projekte, sondern eher um Notlösungen, weil sich weder Reformierte noch Katholik*innen ein eigenes neues Gebäude leisten konnten. Mit den Migrationsbewegungen der Mitte des 20. Jahrhunderts änderte sich dies, und viele einst gemeinsam genutzte Gebäude wurden zugunsten von Neubauten einer Konfession aufgegeben.
Nach Anfängen im 19. Jahrhundert entstand im 20. Jahrhundert die Ökumenische Bewegung. Sie hat die Verbundenheit der verschiedenen Kirchen auf der Erde im Blick und fördert den Abbau von Barrieren zwischen den Konfessionen. Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre nahm diese Bewegung auch hier in der Schweiz an Fahrt auf. In Langendorf (SO) entstand 1969 bis 1971 ein ökumenisches Kirchenzentrum mit je einem Gottesdienstraum für Katholiken und Reformierten sowie einem gemeinsamen Glockenturm. In Flüh ging man einen Schritt weiter, indem man einen gemeinsam genutzten Gottesdienstraum baute. Insofern lässt sich unsere Kirche mit gewissem Recht als erste als solche gebaute ökumenische Kirche der Schweiz bezeichnen.